Fehler bei der Preisgestaltung vermeiden: Ein Ratgeber für Immobilienverkäufer
Beim Verkauf sollte man bei der Preisgestaltung keine Fehler machen. In diesem Ratgeber sehen wir uns an wie wir Fehler vermeiden und den realistischen Preis festlegen
Die Festlegung des Verkaufspreises ist ein entscheidender Schritt im Verkaufsprozess einer Immobilie. Ein gut durchdachter Preis sorgt für Interesse, ermöglicht Verhandlungsspielraum und unterstützt einen reibungslosen Verkaufsprozess. Fehler bei der Preisgestaltung hingegen können den Verkaufsprozess verlängern und sogar das Verkaufsergebnis schmälern. In diesem Ratgeber besprechen wir häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt, und geben Tipps zur strategischen Festlegung des Angebotspreises.
Den emotionalen Wert der Immobilie einrechnen
Viele Eigentümer hängen emotional an ihrer Immobilie und neigen dazu, einen Preis festzulegen, der ihre persönlichen Erinnerungen oder die Zeit und Mühe widerspiegelt, die sie in das Zuhause gesteckt haben. Der Marktpreis basiert jedoch auf objektiven Faktoren und nicht auf subjektiven Empfindungen.
Tipp: Holen Sie eine unabhängige Bewertung von einem Makler oder Gutachter ein und stützen Sie Ihre Preisgestaltung auf vergleichbare Immobilien und Marktanalysen, um einen realistischen Wert festzulegen.
Kein ausreichendes Verständnis für die aktuelle Marktsituation
Der Immobilienmarkt ist ständig in Bewegung und kann durch regionale, saisonale und wirtschaftliche Faktoren beeinflusst werden. Ein Preis, der vor einem Jahr realistisch war, könnte heute entweder zu hoch oder zu niedrig sein.
Tipp: Informieren Sie sich über die aktuelle Marktlage und lassen Sie sich von einem lokalen Experten beraten. Besonders in einem schwankenden Markt ist es wichtig, aktuelle Preisentwicklungen zu berücksichtigen und flexibel zu bleiben.
Zu hoher Einstiegspreis in der Hoffnung auf Verhandlungsspielraum
Ein häufig begangener Fehler ist die Festlegung eines überhöhten Angebotspreises mit der Absicht, „noch Spielraum nach unten zu haben“. Leider kann ein zu hoher Preis potenzielle Käufer abschrecken und dazu führen, dass die Immobilie über lange Zeit unbeachtet am Markt bleibt.
Tipp: Wählen Sie einen Preis, der nah am Marktwert liegt, und berücksichtigen Sie einen moderaten Verhandlungsspielraum. Ein realistisch angesetzter Preis kann zu mehr Interesse und Konkurrenz zwischen Käufern führen.

Den Angebotspreis zu niedrig ansetzen
Ein niedriger Preis kann zwar schnell Aufmerksamkeit erzeugen, doch birgt er das Risiko, den tatsächlichen Wert der Immobilie nicht auszuschöpfen. Käufer könnten denken, dass die Immobilie Mängel hat oder in einem schlechten Zustand ist, wenn der Preis unter dem Marktwert liegt.
Tipp: Wenn Sie sich für eine niedrige Preisstrategie entscheiden, um Bieter anzulocken, stellen Sie sicher, dass diese Entscheidung auf einer fundierten Strategie basiert und der Preis nicht zu stark unter dem Marktwert liegt.
Fehlende Flexibilität bei der Preisgestaltung
Wenn eine Immobilie zu einem bestimmten Preis nicht verkauft wird, ist es ratsam, den Preis anzupassen. Eigentümer, die starr an einem Preis festhalten, riskieren, dass ihre Immobilie länger am Markt bleibt, was wiederum das Interesse und Vertrauen potenzieller Käufer senken kann.
Tipp: Überwachen Sie die Resonanz auf den Angebotspreis regelmäßig und seien Sie bereit, den Preis anzupassen, falls die Nachfrage nicht wie erwartet ausfällt.
Keinen Experten zurate ziehen
Manche Eigentümer versuchen, den Angebotspreis selbst festzulegen, um Kosten zu sparen. Ohne die Marktkenntnisse und die Erfahrung eines Maklers kann die Preisgestaltung jedoch schnell suboptimal ausfallen. Dies kann in einem niedrigeren Verkaufspreis resultieren oder dazu führen, dass die Immobilie zu lange am Markt bleibt.
Tipp: Ein erfahrener Immobilienmakler bringt das nötige Wissen über den Markt, regionale Besonderheiten und die Preisentwicklung mit und kann eine objektive und realistische Preisempfehlung geben.
Das Timing des Verkaufs vernachlässigen
Ein ungünstiger Zeitpunkt kann den Verkaufsprozess beeinflussen, insbesondere wenn es saisonale Schwankungen im Immobilienmarkt gibt. Frühling und Sommer gelten oft als beliebte Verkaufszeiten, da viele Käufer in dieser Zeit aktiv sind. Auch wirtschaftliche Entwicklungen wie Zinsänderungen können den Markt beeinflussen.
Tipp: Berücksichtigen Sie den saisonalen Aspekt und aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen bei der Festlegung des Preises. In einem Käufermarkt ist es wichtig, flexibel auf die Nachfrage zu reagieren und bei Bedarf anzupassen.
Auf Online-Bewertungen oder automatische Bewertungstools vertrauen
Automatische Online-Bewertungen können eine erste Orientierung bieten, doch sie berücksichtigen oft keine spezifischen Merkmale wie den genauen Zustand, besondere Ausstattungsmerkmale oder aktuelle Marktbedingungen. Die Werte solcher Tools basieren meist auf Durchschnittswerten und geben daher keine genaue Einschätzung für Ihre Immobilie.
Tipp: Nutzen Sie solche Tools als ersten Anhaltspunkt, verlassen Sie sich aber nicht ausschließlich auf sie. Eine professionelle Bewertung durch einen Makler oder Gutachter bietet eine fundierte und marktorientierte Basis.
Nicht auf das Feedback von Interessenten reagieren
Feedback von Interessenten ist wertvoll, denn es liefert Hinweise darauf, wie der Markt auf den Angebotspreis reagiert. Werden viele Fragen gestellt, die auf den Preis abzielen, oder bleibt das Interesse trotz Besichtigungen aus, kann dies auf einen zu hohen Angebotspreis hindeuten.
Tipp: Nutzen Sie das Feedback potenzieller Käufer als wertvolle Information und passen Sie gegebenenfalls den Preis an, wenn das Feedback darauf hinweist, dass er zu hoch angesetzt ist.
Fazit - Fehler bei der Preisfindung vermeiden
Die Festlegung eines realistischen und marktorientierten Angebotspreises ist eine Kunst, die Fachkenntnis, Marktverständnis und Flexibilität erfordert. Fehler bei der Preisgestaltung können dazu führen, dass die Immobilie länger als nötig am Markt bleibt oder nicht den gewünschten Verkaufspreis erzielt.
Ein Immobilienmakler kann Sie durch den Prozess begleiten und eine fundierte Preisgestaltung basierend auf Marktdaten und Verkaufserfahrung anbieten. Berücksichtigen Sie emotionale Faktoren, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und saisonale Aspekte bei Ihrer Entscheidung, um den idealen Angebotspreis zu finden.